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Jahr für Jahr beschäftigt sich der STADA Health Report mit Fragen, die die Menschen im Zusammenhang mit ihrer Gesundheit bewegen.
Daher lag es nahe, dass wir uns im Jahr 2021 dem monumentalen und komplexen Thema der Coronapandemie widmen. Im letzten Health Report haben wir der Hauptumfrage nach dem Ausbruch des Virus eine zusätzliche Abfrage folgen lassen, um die Stimmung zu Beginn der Krise einzufangen. Jetzt, ein Jahr später und zusammen mit 30.000 Europäern, blicken wir auf ein Jahr Corona zurück und fragen: Was hat die Krise mit uns gemacht? Wie hat sich diese Ausnahmesituation auf unsere psychische Gesundheit ausgewirkt? Wer hat in besonderer Weise dazu beigetragen, dass wir die Krise Stück für Stück überwinden – bis heute? Wie ist es um unser Gesundheitssystem bestellt? Haben wir eine neue Wertschätzung für unsere Gesundheit und sind wir bereit, mehr in sie zu investieren? Um es auf den Punkt zu bringen: Die Stimmung ist vorsichtig optimistisch.
Vertrauen
Wenn uns Corona eines gelehrt hat, dann, dass ein gut funktionierendes Gesundheitssystem und die Menschen, die es am Laufen halten, das Rückgrat unserer Gesellschaft sind. So ist es nicht verwunderlich, dass 81 % der Europäer das medizinische Personal in Krankenhäusern als Hauptverantwortliche für die Bewältigung der Pandemie ansehen. Durch Corona hat sich unsere Sichtweise auf viele Dinge verändert: paradoxerweise auch, wenn es um neuartige Behandlungsmethoden im Gesundheitswesen geht. Und wir haben gelernt: Wenn es um die Gesundheit geht, ist das Vertrauen der Europäer nicht leicht zu gewinnen – aber schnell verloren.
Eine Vertrauenskrise? Europäer verlassen sich auf Schulmedizin und Gesundheitssysteme – größtenteils
- 71 % der Europäer sind nach wie vor mit ihrem Gesundheitssystem zufrieden
- Ärzte und Krankenpfleger werden als wichtigste Akteure im Umgang mit Corona genannt (81 %)
- Politiker gelten im Vergleich mit Pharmaunternehmen als weniger vertrauenswürdig
- Zustimmung zur Fernbehandlung per Webcam rückläufig – trotz Corona
Kein anderes Ereignis der jüngeren Weltgeschichte hat unser Leben so grundlegend verändert wie die Coronapandemie. Scheinbar über Nacht änderte sich alles. Als Europa in den Lockdown ging, begab sich die Bevölkerung in einen Winterschlaf und den Überlebensmodus. Sie nahm sich zurück, um Platz für die Verantwortlichen zu machen: vor allem für diejenigen, die an vorderster Front arbeiteten und uns vor allem eine Rückkehr zur Normalität ermöglichen sollten. Zweifelsohne ist nach der Pandemie vieles aufzuarbeiten. Nicht nur die zu beklagenden Toten, sondern auch wie mit der Situation im Allgemeinen umgegangen wurde. Die Coronapandemie hat ihre Spuren bei den Europäern hinterlassen. So viel ist klar. Aber wie werden wir am Ende aus ihr hervorgehen? Was haben wir gelernt? Wem werden wir vertrauen? Wer hat nach der Pandemie Nachholbedarf, und was bedeutet das für unsere Zukunft?
Psychische Gesundheit
Corona hat den Europäern einiges abverlangt: von endlosen Lockdowns über Kontakt- und Reisebeschränkungen bis hin zur ständigen Angst, dass ein geliebter Mensch oder man selbst an dem Virus erkranken könnte. Homeoffice und Homelearning wurden von einem Tag auf den anderen angeordnet, während ein jeder bestrebt war, trotz allem einem geregelten Alltag nachzugehen und dabei selbst nicht auf der Strecke zu bleiben. Das Fazit nach einem Jahr Corona: Jeder vierte Europäer fühlt sich extrem gestresst – und zwar so sehr, dass es ihm schwerfällt, sich zu entspannen. Jeder Dritte leidet aufgrund der Pandemie verstärkt unter Angstzuständen. Es ist nicht alles in Ordnung.
Der Schrecken vor unserer Haustür: Wie hat COVID-19 unsere mentale Gesundheit beeinflusst?
- Fast ein Drittel der Europäer berichtet über vermehrte Angstzustände aufgrund der Pandemie
- Ein Viertel der Europäer leidet unter innerer Unruhe und Stress, 15 % unter Schlafproblemen
- Der selbsteingeschätzte Anteil der Europäer mit Burnout-Risiko bleibt mit 54 Prozent hoch
- Die Europäer beunruhigt weniger die Möglichkeit, sich mit Corona anzustecken, als sich nicht mit Familie und Freunden treffen zu können
Die vergangenen Monate konfrontierten die Europäer mit vielfältigen Herausforderungen. Doch selbst vor dem Hintergrund hunderttausender Corona-bedingter Opfer auf dem gesamten Kontinent ging das tägliche Leben weiter: zugegebenermaßen auf eine ganz andere Art und Weise. Neben der Notwendigkeit, neue organisatorische Fähigkeiten zu entwickeln, um Ganztagskinderbetreuung und Vollzeitjob miteinander zu vereinbaren, bestand überall die drohende Gefahr, sich mit dem Virus zu infizieren. Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die weitere Ausbreitung von Corona zu verhindern, hatten zur Folge, dass Familien und Freunde lange voneinander getrennt wurden, so dass viele sich einsam und isoliert fühlten. Das verschärfte bereits bestehende psychische Probleme und erzeugte zweifellos auch neue. Worüber machten sich die Europäer in diesen schwierigen Zeiten die meisten Sorgen? Was half ihnen, stark zu bleiben? Stehen wir bereits am Rande einer neuen Pandemie, nämlich der psychischer Gesundheitsprobleme?
Medikamenten -und Hygieneverhalten
Einen Mund-Nasen-Schutz tragen, Abstand halten, regelmäßig die Hände waschen und desinfizieren ... Diese grundlegenden Vorsichtsmaßnahmen sind uns längst zur zweiten Natur geworden. Die Coronapandemie hat uns gezwungen, unsere Gewohnheiten in vielerlei Hinsicht zu ändern – aber werden uns die neu erworbenen erhalten bleiben? Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, wie es scheint: Jeder fünfte Europäer beabsichtigt, auch nach Corona eine Gesichtsmaske zu tragen, jeder Dritte will weiterhin den empfohlenen Mindestabstand einhalten. An wen wandten sich die Europäer in Zeiten der Coronakrise, in der sich der Alltag vorwiegend zu Hause abspielte, um sich gesundheitlich beraten zu lassen? Und wo kauften sie während der Pandemie vorzugsweise ihre Medikamente?
Bleib‘ zu Hause, bleib‘ gesund: Hat die Coronapandemie unser Gesundheitsverhalten langfristig verändert?
- Für 43 % der Europäer sind stationäre Apotheken nach wie vor die beliebtesten Orte für den Einkauf rezeptfreier Medikamente
- 22 % Prozent der Europäer haben vor, auch nach Corona einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen
- 45 % der Europäer haben während der Pandemie stärker auf eine gesunde Ernährung geachtet
- Beim Kauf von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln ist der Markenname wichtiger als Umweltaspekte
Da das soziale Leben zu einem überwiegenden Teil monatelang auf Eis lag, bot uns die Coronapandemie reichlich Gelegenheit, einen Schritt zurückzutreten und unsere Routinen auf ihren gesundheitlichen Nutzen hin zu überprüfen. Allem Anschein nach werden einige der während der Pandemie erworbenen Gewohnheiten – seien sie eigeninitiativ entwickelt oder von der Regierung auferlegt – nach Corona wahrscheinlich nicht vollständig aufgegeben oder haben zumindest einigen Europäern geholfen, diese schwierigen Monate zu überstehen. Was haben die Europäer während der Pandemie verändert und welche dieser Veränderungen werden wahrscheinlich bestehen bleiben?
Health Report in 60 seconds
Studiendesign und Methodik
30.000 Befragte, 15 Länder, 34 Fragen: Der STADA Health Report 2021 ist die bisher umfangreichste Gesundheitsstudie. Während einer der seltsamsten und turbulentesten Zeiten der jüngeren Geschichte wollten wir den Menschen in Europa auf den Zahn fühlen und herausfinden: Was hat sie während der Pandemie belastet? Wem vertrauen sie, wenn es um Gesundheitsfragen geht? Hat sich ihre Einstellung zu Gesundheit und gesunder Lebensweise durch Corona verändert?
In Kooperation mit dem Marktforschungsunternehmen Kantar haben wir die Onlineumfrage von Mitte März bis Mitte April 2021 durchgeführt. Pro Land wurden rund 2.000 Personen im Alter zwischen 18 und 99 Jahren befragt – wie immer repräsentativ für die Merkmale Geschlecht, Region und Alter. Der vorherige Health Report, der im Juni 2020 veröffentlicht wurde, basierte auf den Ergebnissen einer Onlineumfrage, die von Februar bis März 2020 durchgeführt wurde, also noch vor dem Ausbruch von Corona in Europa. Etwas später, im April 2020, wurde in fünf teilnehmenden Ländern eine Sonderumfrage durchgeführt, die die Datengrundlage für ein spezielles Corona-Kapitel im Health Report 2020 lieferte. Erfahren Sie mehr über das Studiendesign und die Methodik des STADA Health Report 2021: