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STADA Gesundheitsreport 2017: Jungen Erwachsenen fehlt es an Gesundheitsbildung
- 15.11.2017
- Investor News
- Pressemitteilung
Bad Vilbel, 15. November 2017 –
Der STADA Gesundheitsreport 2017 zum Thema „Nachhilfe nötig: Muss Gesundheit Schule machen?“ kommt zu einem besorgniserregenden Ergebnis: Rund zwei Drittel der 18- bis 24-Jährigen in Deutschland verfügen über eine unzureichende Gesundheitskompetenz. Sie tappen bei elementaren Gesundheitsthemen im Dunkeln. Die Ergebnisse des Reports zeigen, dass hier auch das deutsche Bildungssystem Nachhilfe benötigt.
„Gesundheitsthemen sind in Deutschland gerade bei den jüngeren Bevölkerungsschichten zwischen 18 und 24 Jahren ungenügend präsent. Das überrascht, denn gerade im Zeitalter von sozialen Medien ist der Trend zum ‚mündigen Patienten‘ unübersehbar“, ist Dr. Claudio Albrecht, Vorstandsvorsitzender der STADA, überzeugt. „Das Wissen um unsere Gesundheit kennt keine Altersgrenze – je früher desto besser. Daher glauben wir, dass es auch eine kritische Frage an unsere Bildungssysteme sein muss, wie wir dieses Bewusstsein stärken. Wir wollen mit unserem Gesundheitsreport 2017 einen konkreten Beitrag zum Gesundheitsbewusstsein leisten und mit unserer Digitalkampagne www.health-checker.de wachrütteln.“
„Generation Ahnungslos“ in Gesundheitsfragen
Der aktuelle Report der „Alles Gute“-Initiative will herausfinden, wie Gesundheitswissen vermittelt wird und wie gut die junge Generation informiert ist. Deshalb wurden Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zu ihrer Gesundheitsbildung befragt. Dabei wurde gezielt auch auf die Schulzeit eingegangen. Die Ergebnisse sind alarmierend: Der Mehrheit der jungen Erwachsenen fehlt es an ausreichender Gesundheitskompetenz. 49 Prozent von ihnen verfügen über eine problematische, 17 Prozent sogar über eine inadäquate Gesundheitskompetenz. Nur 34 Prozent haben eine ausreichende Gesundheitskompetenz, ermittelt anhand der Kurzform des standardisierten European Health Literacy Survey. Die Defizite machen sich bemerkbar: Die jungen Erwachsenen finden sich mühsamer im Gesundheitssystem zurecht, können Anweisungen von Ärzten schwieriger verstehen und sich schlechter um ihre eigene Gesundheit kümmern. Um herauszufinden, wo die blinden Flecken besonders groß sind, wurde die Gesundheitskompetenz auf weitere relevante Fragestellungen aus dem Alltag übertragen. Auch hier zeigten sich bedenkenswerte Irrtümer.
Die größten Irrtümer im Überblick
- Erkältung und Antibiotika: Nur 40 Prozent der 18- bis 24-Jährigen wissen, wie lange sie mit einer Erkältung ansteckend sind. 13 Prozent beenden Antibiotika-Behandlungen zu früh. 38 Prozent wissen nicht, was Antibiotikaresistenz bedeutet, und 36 Prozent denken fälschlicherweise, dass Antibiotika gegen Viren helfen.
- Geschlechtskrankheiten: Das Wissensdefizit in diesem Bereich ist alarmierend. 85 Prozent der Teilnehmer wissen nicht, dass ungeschützter Sex sowohl HIV, Syphilis als auch HPV übertragen kann. Lediglich 54 Prozent nutzen immer ein Kondom, wenn sie mit einem neuen Partner schlafen.
- Ärzte: 30 Prozent der Befragten wissen nicht, dass ein Gynäkologe hauptsächlich Frauen behandelt. 31 Prozent glauben fälschlicherweise, dass nur Männer zum Urologen gehen dürfen. Dass ein Orthopäde auch Organschäden behandelt, denken irrtümlicherweise 18 Prozent der Studien-Teilnehmer.
- Gesundheitssystem: Rund 25 Prozent der jungen Erwachsenen glauben noch an die Praxisgebühr. 35 Prozent der Befragten haben keine Ahnung, dass Hausärzte von den Krankenkassen pro Patient bezahlt werden. Darüber, dass sich Krankenkassen auch aus den Beiträgen ihrer Versicherten finanzieren, sind sich nur 62 Prozent der Teilnehmer im Klaren.
Gesundheit kaum auf dem Lehrplan
Aber was sind die Ursachen für diese Defizite? Was in der Schule nicht gelernt wird, wird später nur selten aktiv nachgeholt. Und Gesundheit ist selten Thema im Klassenzimmer. Nur 23 Prozent geben an, sie hätten in der Schule am meisten über Gesundheit gelernt. Bei 69 Prozent spielten Gesundheitsthemen nur eine geringe oder gar keine Rolle im Unterricht. „Es findet in Deutschland keine Gesundheitsbildung statt“, bemängelt der Mediziner und Autor Dr. med. Johannes Wimmer, der die Studie mitentwickelt hat. „Junge Menschen sind meist gesund und müssen sich nicht damit beschäftigen. Umso wichtiger, dass das Thema in der Schule einen festen Platz findet und spannend vermittelt wird. Nur so können die Menschen möglichen Krankheiten in späteren Jahren vorbeugen.“ Diesem Anspruch kommt die Schule allerdings häufig nicht nach: Über Volkskrankheiten haben nur 27 Prozent etwas gelernt, über Prävention 21 Prozent und das Gesundheitssystem 13 Prozent.
80 Prozent fordern ein Schulfach „Gesundheit“
Der STADA Gesundheitsreport 2017 zeigt großen Nachholbedarf, aber auch einen Lösungsansatz: Bei 36 Prozent der Befragten mit ausreichender Gesundheitskompetenz spielte das Thema Gesundheit in der Schule eher eine große Rolle. Das trifft nur auf 25 Prozent der Befragten mit inadäquater Gesundheitskompetenz zu. Dieses Ergebnis verdeutlicht: Gesundheit auf dem Lehrplan trägt Früchte. Diverse Ministerien, Wissenschaftler und Initiativen fordern schon länger ein „Schulfach Gesundheit“. Das gilt auch für 80 Prozent der 18- bis 24-Jährigen, die sich ein solches Schulfach wünschen. Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, einer der führenden Experten auf diesem Gebiet und Mitentwickler der Studie, freut sich über dieses Ergebnis: „Es bestätigt, dass auch diejenigen das Fach als sinnvoll erachten, die es betrifft. Die Generation scheint zu spüren, dass Gesundheit ihr höchstes Gut ist und dass Wissen hilft, Krankheiten vorzubeugen. Gesundheit braucht einen festen Platz im Klassenzimmer – als eigenes Fach oder integriert in andere Fächer.“
Digitale Aufklärungskampagne #HealthChecker
Einen ersten Beitrag zur Vermittlung von Gesundheitswissen an junge Erwachsene bietet STADA mit der aktuellen Digitalkampagne #HealthChecker. Zentrales Element ist dabei die Website www.health-checker.de. Hier werden Fakten aus der Studie präsentiert. Ein interaktiver Wissenstest regt darüber hinaus zum Selbst-Check in Sachen Gesundheit an. Nach jeder Frage erfährt der User, ob er richtig lag und wie die Befragten des STADA Gesundheitsreports im Vergleich antworteten. Außerdem werden nach jeder Frage weiterführende Gesundheits-Informationen angeboten.
Methodik des STADA Gesundheitsreport 2017
Der STADA Gesundheitsreport 2017 basiert auf einer bevölkerungsrepräsentativen Studie der Beratungs- und Marktforschungsagentur Kantar Health im Auftrag der STADA Arzneimittel AG. Sie befragte 2.000 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zu ihrer Gesundheitsbildung. Die Gesundheitskompetenz wurde auf Basis der Kurzform des EU-weit standardisierten, validierten Health Literacy Survey ermittelt. Das Gesundheitswissen und die Bildungsthemen ermittelte der Report anhand eines Fragebogens, den der Mediziner Dr. med. Johannes Wimmer und Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Professor of Public Health and Education an der Hertie School of Governance, entwickelten.
Über die STADA Arzneimittel AG
Die STADA Arzneimittel AG ist ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz im hessischen Bad Vilbel. STADA setzt konsequent auf eine Mehrsäulenstrategie aus Generika und Markenprodukten (OTC) bei zunehmend internationaler Marktausrichtung. Weltweit ist STADA mit rund 50 Vertriebsgesellschaften in mehr als 30 Ländern vertreten. Markenprodukte wie Grippostad und Ladival zählen in Deutschland zu den meistverkauften ihrer Produktkategorie. Im Geschäftsjahr 2016 erzielte STADA einen bereinigten Konzernumsatz von 2.167,2 Millionen Euro, ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 398 Millionen Euro und einen bereinigten Konzerngewinn von 177,3 Millionen Euro. Zum 31. Dezember 2016 beschäftigte STADA weltweit rund 10.900 Mitarbeiter.
Weitere Informationen für Journalisten:
STADA Arzneimittel AG / Media Relations / Stadastraße 2–18 / 61118 Bad Vilbel / Tel.: +49 (0) 6101 603-165 / Fax: +49 (0) 6101 603-215 / E-Mail: [email protected]
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