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"Ich möchte langfristig bei STADA bleiben." – Ein Interview mit Peter Goldschmidt

  • 20.12.2018
  • Interview

Peter Goldschmidt ist seit September neuer CEO bei STADA. In diesem Interview spricht er über seine erste Zeit bei STADA und seine Wertvorstellungen.

Herr Goldschmidt, Sie sind nun seit über zwölf Wochen CEO von STADA. Wie geht es Ihnen?

GOLDSCHMIDT: Mir geht es sehr gut, danke! Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und lerne STADA jeden Tag etwas besser kennen. Ich habe mit den Leitern aller Kernfunktionen und -länder gesprochen, in denen wir präsent sind. Besonders beeindruckt mich, dass STADA trotz der vielen Veränderungen in den letzten zwei Jahren dank äußerst engagierter und hochmotivierter Mitarbeiter stark gewachsen ist.


Was hat Sie an STADA gereizt?

GOLDSCHMIDT: STADA verfügt über alles, was man braucht, um in Sachen Wachstum Europas Spitzenreiter bei Generika und OTC-Produkten zu werden. Wir haben in vielen Therapiebereichen und in zentralen Märkten in West- und Osteuropa ein diversifiziertes Angebot. Bei der Produktivität unserer Lieferkette und Effizienz unserer Verwaltung gibt es noch Optimierungspotenzial. Außerdem möchten unsere Eigentümer in Wachstum investieren. Das sind für mich wesentliche Gründe, auf Nachhaltigkeit und langfristigen Erfolg zu setzen. Daher kann ich ganz klar sagen: „Ich möchte langfristig bei STADA bleiben.“

Sie waren zuvor 28 Jahre lang bei Sandoz und Novartis. Das spricht für ein hohes Maß an Loyalität. Worauf legen Sie sonst noch Wert?

GOLDSCHMIDT: Das Wichtigste in jeder Beziehung, egal ob privat oder beruflich, ist für mich Integrität. Wir können nur dann etwas Besonderes erreichen, wenn wir einen ehrlichen und offenen Umgang miteinander pflegen. Ich möchte deshalb ein Umfeld schaffen, in dem jeder, unabhängig von der Hierarchiestufe, auf respektvolle Weise seine Meinung äußern und kritische Fragen stellen kann. Der Unternehmergeist, den ich in vielen Märkten beobachte, soll gestärkt werden. Ich möchte, dass alle unsere Mitarbeiter Verantwortung übernehmen und sich stets fragen, was das Beste für STADA ist und was sie zum Wachstum beitragen können.

Inwiefern wird sich die strategische Ausrichtung von STADA unter Ihrer Führung verändern?

GOLDSCHMIDT: Die drei Säulen werden weiterhin das Geschäft mit OTC-Produkten, klassischen Generika und zunehmend Spezialpharmazeutika, inklusive Biosimilars, sein. Wir werden uns sicherlich noch mehr für Partner aus der ganzen Welt öffnen müssen, was die Entwicklung und Herstellung betrifft. Unsere Stärken sind vielfältig, aber es gibt auch Dinge, die andere möglicherweise besser können. Wir werden uns mit strategischen Partnern zusammentun, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Bei unserer geografischen Präsenz werden wir auch weiterhin den Schwerpunkt auf West- und Osteuropa legen. Ich arbeite bereits mit dem STADA Executive Committee (SEC) an diesen strategischen Prioritäten.

Wie würden Sie sich selbst als Führungskraft und Chef beschreiben?

GOLDSCHMIDT: Chef klingt für mich in vielerlei Hinsicht sehr altbacken. Ich möchte nicht jede Entscheidung selbst treffen und will den Leuten auch nicht vorschreiben, was sie zu tun haben. Als Führungskraft unterstütze ich in erster Linie die Strategie und unsere Kultur, damit wir das Richtige tun, um unsere Ziele zu erreichen – und das auf Basis klarer Werte und Verhaltensweisen. Kritisches Hinterfragen wird unsere Wachstumskultur wesentlich bestimmen. Entscheidend sollte für uns immer sein, was das Beste für unser Unternehmen und nicht nur für uns selbst oder unseren Geschäftsbereich ist. Ich erwarte außerdem, dass Entscheidungen immer gut begründet und auf Grundlage aller verfügbaren Informationen getroffen werden. Dann kann ich auch mit Fehlern leben. Auch ich werde welche machen. Das Wichtigste ist, dafür einzustehen und daraus zu lernen.