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Prävention

Wie wichtig ist Gesundheitsprävention für Europäer?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beschreibt Gesundheitsprävention als ein Zusammenspiel aus Gesundheitskompetenz, Früherkennung und Verhaltensweisen, welche die Gesundheit von Körper und Geist fördern und somit für das Wohlbefinden und die allgemeine Zufriedenheit der Bevölkerung sorgen. So weit, so gutaber nehmen Europäer das Thema Gesundheitsprävention auch ernst (genug)? Wie groß ist ihre Sorge, schwer zu erkranken? Wie steht es insgesamt um die präventive Gesundheitsversorgung in Europa? Wissen Europäer, welche Vorsorgeuntersuchungen sie wahrnehmen sollten und welche Leistungen durch die nationalen Gesundheitssysteme abgedeckt werden?  

Fast 9 von 10 Europäer erhalten keine angemessene Gesundheitsvorsorge

Ein Hinweis vorab: Die Voraussetzungen für die präventive Gesundheitsversorgung unterscheiden sich erheblich zwischen verschiedenen europäischen Ländern. Dies betrifft nicht nur die angebotenen Leistungen, sondern auch die individuellen Altersempfehlungen oder Zeitabstände, in denen Vorsorgeuntersuchungen stattfinden sollen. Darüber hinaus bieten einige Länder eine Vielzahl von regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen kostenlos an, während andere von den Patienten verlangen, dass sie einen Teil oder alle Kosten selbst tragen, sofern sie nicht zu einer bestimmten Risikogruppe gehören. 

4 von 10 Europäern (42 Prozent) nehmen keine Vorsorgeuntersuchungen wahr. Von den übrigen 58 Prozent können nur 15 Prozent mit Sicherheit sagen, dass sie alle für sie relevanten Untersuchungen durchführen. In Usbekistan hingegen geben 38 Prozent an, dass sie regelmäßig alle relevanten Vorsorgetermine wahrnehmen. Nach ihrer Selbsteinschätzung erhalten 85 Prozent der Europäer jedoch keine angemessene Gesundheitsvorsorge. Betrachtet man nur die Zahl der Personen, die überhaupt keine Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, so liegen Serbien und Polen (jeweils 62) sowie Rumänien (60) an der Spitze, was bedeutet, dass in diesen Ländern fast 2 von 3 Personen überhaupt keine Vorsorgeuntersuchungen erhalten. 

Nur jede zweite Frau lässt sich regelmäßig auf Brustkrebs untersuchen

Die häufigste Vorsorgeuntersuchung für Frauen in Europa ist die gynäkologische Untersuchung. 68 Prozent der Frauen geben an, dass sie diese in der Regel wahrnehmen. 

In einigen Ländern könnte dies zum Teil auf Vorschriften zurückzuführen sein, wonach Frauen sowohl Rezepte für Verhütungsmittel bei ihrem Hausarzt oder Gynäkologen abholen als auch regelmäßige Untersuchungen durchführen lassen müssen, um überhaupt die Rezepte zu erhalten.  In der Tschechischen Republik geben fast 9 von 10 Frauen (88) an, regelmäßig gynäkologische Untersuchungen wahrzunehmen. Österreicherinnen (85) und Schweizerinnen (83) nehmen diese Untersuchungen ebenfalls sehr ernst – fast doppelt so ernst wie Frauen in den Niederlanden und Usbekistan (je 42) oder im Vereinigten Königreich (43). 

Angesichts der Tatsache, dass fast 8 von 10 Frauen in Europa (77) Krebs zu den drei meist gefürchtetsten Krankheiten zählen, unternehmen sie erstaunlich wenig, um eine frühzeitige Erkennung spezifischer Krebsarten sicherzustellen. Laut der Europäischen Kommission wurde Brustkrebs im Jahr 2020 als „die am häufigsten diagnostizierte Tumorerkrankung unter allen Krebsarten und die führende Ursache für Krebstodesfälle bei Frauen“ geschätzt – und Experten erwarten, dass dieser Trend anhält. Dennoch nehmen nur 50 Prozent der Frauen regelmäßige Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen wahr. 

 

 

 

 

Männer gehen noch seltener zur Gesundheitsvorsorge als Frauen

Im Vergleich zu Frauen (62 Prozent) sind europäische Männer im Allgemeinen weniger bereit, alle oder zumindest einige der ihnen zur Verfügung stehenden präventiven Gesundheitsuntersuchungen wahrzunehmen (53). Die am häufigsten in Anspruch genommenen Vorsorgeuntersuchungen zur Krebserkennung bei Männern sind Prostata- (32) und Darmkrebsvorsorge (31).

In Bezug auf die Prostatakrebsvorsorge führen die Österreicher mit 48 Prozent der teilnehmenden Männer, gefolgt von Portugal (44) und Deutschland (42). Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen werden von Männern in Belgien (46), Frankreich und Spanien (42) besonders ernst genommen. Gemäß den Empfehlungen der meisten Länder steigen die Untersuchungsraten für beide Krebsarten mit dem Alter. Die Früherkennung von Hodenkrebs, der als häufigste Krebsart bei jungen Männern gilt, wird jedoch nur von 13 Prozent der Männer zwischen 18 und 34 Jahren in Anspruch genommen. 

Mangelnde Aufklärung und Kosten sind Barrieren für präventive Gesundheitsuntersuchungen

Die Bereitschaft, Vorsorgeuntersuchungen ernst zu nehmen, variiert erheblich zwischen den europäischen Ländern.  Für 62 Prozent der Europäer ist die Überzeugung, dass Vorsorgeuntersuchungen wichtig und daher nützlich sind, Motivation genug, um sich untersuchen zu lassen. Persönliche Erfahrungen, d. h. die Tatsache, dass in der Vergangenheit bei einer Vorsorgeuntersuchung ein Gesundheitsproblem festgestellt wurde, veranlassen jeden dritten Europäer (35) zum Arztbesuch. Diese persönlichen Erfahrungen sind besonders bedeutsam für Menschen in der Tschechischen Republik (68), Polen (57) und Usbekistan (56). 

Die Bereitschaft, Vorsorgeuntersuchungen ernst zu nehmen, variiert erheblich zwischen den europäischen Ländern.  Für 62 Prozent der Europäer ist die Überzeugung, dass Vorsorgeuntersuchungen wichtig und daher nützlich sind, Motivation genug, um sich untersuchen zu lassen.

Persönliche Erfahrungen, d. h. die Tatsache, dass in der Vergangenheit bei einer Vorsorgeuntersuchung ein Gesundheitsproblem festgestellt wurde, veranlassen jeden dritten Europäer (35) zum Arztbesuch. Diese persönlichen Erfahrungen sind besonders bedeutsam für Menschen in der Tschechischen Republik (68), Polen (57) und Usbekistan (56).